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Dashcam-Apps: Eine günstige Alternative?

Im Winter werden glatte und schneebedeckte Straßen schnell zu einem unfallträchtigen Problem.

Doch ist der Winter bei weitem nicht die einzige Jahreszeit, die sehr unfallgefährdet ist. Denn auch im Frühjahr tragen schwierige Lichtverhältnisse, Niederschläge oder auch Nebelbildung zu schlechter Sicht und rutschigen Straßen bei.

Unter diesen Bedingungen können Unfälle sehr schnell passieren. Besonders hier kann eine Dashcam sehr hilfreich sein, denn sie gibt schnell und eindeutig Aufschluss darüber, wie es zu dem Unfall kam. Um die richtige Dashcam für seine Zwecke zu finden, empfiehlt sich ein Blick auf einen Dashcam Test. Hier finden sich die Unterschiede der verschiedenen Modelle.

Was ist eine Dashcam?

Hierbei handelt es sich um kleine Kameras, die an der Windschutzscheibe befestigt werden. Oder aber man nutzt hier das eigene Handy, das mit einer Dashcam App ausgestattet ist und so alles entsprechend aufzeichnet. Natürlich muss auch das Handy entsprechend an der Windschutzscheibe befestigt sein.

Der Bundesgerichtshof (BGH) lässt diese Aufnahmen im Falle eines Unfallprozesses als Beweismittel in Unfallprozessen zu. Inzwischen hat sogar bereits die erste deutsche Autoversicherung darauf reagiert, denn sie räumt ihren Kunden einen Rabatt in Höhe von 15 % ein, wenn sie ihr Auto mit einer Dashcam ausrüsten. Andernorts ist das längst eine übliche Praxis.

Die Befestigung einer Dashcam

Ob Dashcam oder aber Handyhalterung, hier kann man sich zwei unterschiedlichen Varianten entscheiden. Entweder werden die Modelle an der Windschutzscheibe mittels einer Klebehalterung oder eines Saugnapfes befestigt. Bei den Klebehalterungen kann es zu Problemen kommen, wenn man die Halterung wieder entfernen möchte. Im schlimmsten Fall kann es hier beim Versuch des Entfernens zu einer Beschädigung der Plastikhalterungen kommen. Die Saugnapfvariante hingegen ist deutlich einfacher zu handhaben und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass sich die Halterung so problemlos von einem Auto zum anderen mitnehmen lässt.

Grundsätzlich gilt, optimale Aufnahmen sind nur dann möglich, wenn das Gerät, egal ob Dashcam oder Handy, mittig an der Oberkante der Windschutzscheibe angebracht wurde.

Dashcams und die Bildqualität

Die Bildqualität einer Dashcam muss möglichst hoch sein, damit ein Unfallhergang überhaupt dank der gelieferten Bilder aufgeklärt werden kann. Der überwiegende Teil der auf dem Markt befindlichen Dashcams verfügen über eine Full-HD-Auflösung, also über 1920×1080 Pixel. Sie nehmen 60 Bilder pro Sekunde auf. Hierbei handelt es sich eigentlich um die Grundvoraussetzungen, die eine Dashcam erfüllen sollte, da andernfalls viele wichtige Details, wie zum Beispiel das Nummernschild, nicht oder nur schwer zu erkennen sind. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der muss schon recht tief in die Tasche greifen. Im Gegenzug aber erhält er dafür ein Modell, das mit einer deutlich höheren Auflösung wie zum Beispiel mit 2304×1296 Pixeln filmt. In der Königsklasse finden sich sogar Modelle mit 4K-Auflösung.

Dennoch sollten hier die Tests genauer angeschaut werden, denn es gab auch 4K Aufnahmen, die aber leider deutlich ruckelten und in dieser hohen Auflösung nur 30 Bilder pro Sekunde liefern. Ein weiteres Augenmerk sollte darauf liegen, wie sich die Dashcam in der Nacht schlägt. Wichtig ist natürlich in diesem Zusammenhang, dass sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen viele Details einfängt.

Aus dem Smartphone eine Dashcam machen

Eines muss von vornherein klar sein, die Aufnahmen, die das Smartphone durch die App als Dashcam liefert, sind nur so gut, wie es die Kamera des Handys zulässt. Nur selten wird es hier Weitwinkel-Videos und Spurassistenten geben. Allerdings kann ein Smartphone mit der richtigen App einer Dashcam schon sehr nahe kommen.

Besonders gut geeignete Apps für das Android Smartphone sind neben einigen anderen AutoBoy Dash Cam oder DailyRoads Voyager. Für iPhone Nutzer bieten sich besonders Road Watcher, DashCam 2 und Smart Dash Cam an.

Die meisten Apps unterstützen sowohl Loops, Hintergrund-Aufnahmen, als auch das schnelle Anrufen von Notfallnummern.

Sind Dashcam-Apps denn nun eine günstige Alternative?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Apps schon recht komfortabel sind und sie stellen auf jeden Fall eine günstige Alternative zur Dashcam dar. Es gibt auch kostenlose Dashcam Apps, die den Ansprüchen der Nutzer genügen. Allerdings ist eine hochwertige Dashcam nicht nur einfacher zu bedienen, sondern sie verfügt zudem auch noch über weitere Features.

Achtung dauerhafte Speicherung

Zwar hat das BGH die Regelungen für Dashcams gelockert, aber dennoch gibt es nach wie vor Einschränkungen. Hier liegt nämlich das Problem darin, dass die Kameras, und zwar egal ob echte Dashcam oder ein Handy mit Dashcam App, nicht ohne Anlass filmen dürfen. Das bedeutet durchgehende Aufzeichnung und Speicherung von Videos bleibt unzulässig.

Diese Aufnahmen kollidieren nämlich mit dem Datenschutz, weil sie sowohl Personen als auch Autokennzeichen enthalten. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, sich entweder für eine echte Dashcam oder eine Dashcam-App zu entscheiden. Zwar filmen auch diese beiden Varianten dauerhaft, danach allerdings wird das Material immer wieder überschrieben. So bleibt letztlich ein Clip von wenigen Minuten übrig.

Das bedeutet, hier nur wird eine bestimmte Situation festgehalten. Daher gibt es hier einen deutlichen Unterschied zwischen den Aufnahmen mit einem Handy oder einer Action Cam. Beide filmen den Straßenverkehr nämlich dauerhaft, und genau das ist strafbar.

Aber Achtung, selbst bei einem kurzen Clip entscheidet das Gericht noch immer im Einzelfall. Hier wird geprüft, ob eine Aufnahme gegen den Datenschutz verstößt und ob das Material als Beweismittel zugelassen wird.